Dieses habe ich am Abend der Beerdigung meiner Oma

geschrieben...ich denke das es vielen so geht, wenn sie

einen geliebten Menschen zu Grabe tragen....

Die Sonne scheint und der Schnee glitzert. Die Luft ist so klar und eisig wie es zum heutigen Tage paßt, ich werde einen geliebten Menschen gehen lassen und den
letzten Weg mit ihm gehen....diese Stille...
Wir sitzen im Auto und fahren einen Weg den ich nicht fahren will. Oft bin ich ihn gefahren, doch niemals mit diesen Gefühlen und nie mit der letzten Rose.
An den Autoscheiben rieselt der Schnee der von den Bäumen getrieben wird. Meine Hände zittern und mein Atem ist schwer.In den Händen halte ich die letzte Rose
die ich dir geben kann und werde, mit hinunter in die kalte Erde. Niemand im Auto sagt ein Wort, denn jedes Wort würde die Stille zerstören...die Stille die nun kommt.
Wir halten an und steigen aus, die Beine wollen den Weg nicht gehen. Doch dieser Weg muss nun sein, denn es ist der letzte Weg den wir mit Dir gehen können.
Der Schnee knarrt unter meinen Füßen und die Luft ist so klar, die Sonne scheint durch die Bäume und dann diese Stille. Die Gesichter betreten, niemand kommt mit
der Leere klar, die nun da ist. Träne laufen meine Wangen hinab und meine Augen weinen, weinen um dich, weinen um mich, weinen um die Zeit die uns gestohlen
wurde. Du lebtest dein Leben und ich lebe mein Leben. Doch nun trage ich dich zu Grabe und die letzte Rose ist das einzige was ich noch für dich habe.
Deinen Weg wird sie mit dir gehen und dich begleiten, auf zu anderen Zeiten. Du wirst sein, wo viele vor dir hingingen. Alleine wirst du diesen Weg nun gehen, doch wir
werden uns wiedersehen. Noch einmal gehst du voran, deine Familie gleich hintendran. Die Äste knacken und der Wind der pfeifft, wie lange mag es dauern
bis man das ganze alles nur begreift. Diese Stille...
Jeder Schritt den ich geh , tut mir weh. Der Schnee weht von den Bäumen....und meine Gedanken sind am träumen. Als Kind damals, als ich in den Ferien kam und später
dann die erste Fete die ich bei dir erlebte. Meinen ersten Freund stellte ich dir vor..und nun ...ja nun stehst du vor dem himmlischen Tor. Meine Augen brennen denn ich
weiß das sich unsere Wege hier nun trennnen. In den Händen halte ich meine Rose, die letzte Rose die ich für dich habe sie geht mit dir zu Grabe. Die letzte Rose die ich
dir nun gebe, sie beweist dir meine Liebe. Den Zeitpunkt dir zu sagen wie lieb ich dich hab...den es leider nie gab. Die Schritte werden immer träger, schwerer denn ich
weiß gleich wird mein letzter Blick zu dir wandern...diese Stille.
Nun stehe ich vor deinem Grabe, mit der letzten Rose die ich für dich habe. Ich blicke hinauf in den Himmel er ist hell und klar. Die Luft ist kalt und frostig und nun gebe ich dir
ein Stück von mir mit, denn ein Teil von mir wird immer bei dir sein. Egal wie weit fort und an welchem Ort, meine Gedanken sind auch dort. Ich schaue hinunter in dein Grab,
in der Hand die letzte Rose die ich für dich hab. Rosen bedecken deinen Sarg, jede einzelne sagt wie wichtig dein Leben bei uns war. Der Wind treibt den Schnee durch die
Luft und es ist so kalt, die Hände zittern und derr Atem ist rauchig. Die Tränen sind wie gefangen auf meinen Wangen. Ich kann mich nicht bewegen, ich werde dich nicht
vergessen in meinem Leben. Ich schaue wieder auf deinen Sarg, rufe dir noch ein Tschüß hinunter und gebe dir die letzte Rose mit runter. Sie liegt nun bei den anderen Rosen..
diese Stille.....
Ich wende mich ab...gehe nun, denn den letzten Schritt mußt du nun ohne mich tun. Die Trauer und nicht die Kälte lassen mir das Blut in den Adern gefrieren...ich gehe schnellen
Schrittes fort, der Wind und die Angst vor der Leere rauben mir den Atem. Ich weiß du möchtest nicht das ich mich quäle, doch ich finde keine Ruhe in meiner Seele.
Ich will weg von diesem Ort er macht mir Angst ...ich will fort. Der Schnee liegt leise und ruhig am Boden. Er deckt alles ab, doch ich seh noch immer vor meinen Augen dein Grab,
mit der letzten Rose die ich dir gab. Ich gehe weiter weg von deinem Grab ohne die Rose die ich dir gab. diese Stille.....
Der Weg weg von deinem Grab ist lang, Platz für viele Gedanken . Im Schnee sind noch keine Spuren es ist alles noch so rein. Am Ende des Weges am Tor drehe ich mich noch
einmal um und sehe viele Spuren, schwere Spuren, denn die Sorgen sind so groß. Die Ungewißheit lastet auf den Schultern meiner Familie...wie wird es ohne dich sein, wo wirst
du sein und wie geht es dir ? Ich schaue die Straße hinuter als ich durch das Tor gehe, nichts außer Schnee und Stille. Es ist als wenn die Zeit still steht...als wenn es nicht mehr
weitergeht. Ich setze mich ins Auto, noch immer brennen Tränen in meinen Augen und mein Herz ist schwer. Ich fahre wieder diesen Weg den ich so oft fuhr, ich wollte ihn nicht
so fahren, denn ich muss einen Menschen zurücklassen den ich halten will. Die Straße ist von Schnee bedeckt und der Wind ist so kalt. Die Bäume tragen die Last des Schnees
auf ihren Zweigen und im Wind fliegen die Flocken...diese Stille....

Ich werde noch oft stehen an Deinem Grab...doch ohne Rose..denn heute war es die letzte die ich dir gab...